Bei Sozialbau-Wohnungen herrscht hohe Nachfrage. Um dieser auch in Zukunft gerecht werden zu können, sollen mit 2019 einige Veränderungen im geförderten Wohnbau in Wien stattfinden. So soll auf steigende Grundstückspreise reagiert werden und wieder mehr Grundstücke dem geförderten Wohnbau zur Verfügung stehen.
Das Leben im Sozialbau ist für viele Menschen eine Möglichkeit unter besonders günstigen Mieten wohnen zu können und dabei nicht auf eine hohe Lebensqualität verzichten zu müssen. Eine privat vermietete Wohnung kostet im Schnitt in Wien 11,1 Euro/m2 (brutto). Die Brutto-Miete beim Sozialbau beträgt hingegen nur um die 7,7 Euro/m2 und ist damit fast um ein Drittel günstiger. Dies kommt dadurch zustande, dass die Preise für gemeinnützige Wohnungen nach den Vorschriften des Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetzes (WGG) erfolgen und tatsächlich auch nur auflaufende und gerechtfertigte Kosten verrechnet werden. Mietverträge von Sozialbau-Mietwohnungen sind zudem in der Regel unbefristet. Zum Vergleich: Im privaten Bereich ist gut jede dritte Mietwohnung heutzutage befristet. Die Bewohner eines Sozialbaus erfahren somit also auch eine gewisse (Wohn)-Sicherheit. Im Sozialbau wird darüber hinaus Wert auf die Bildung von nachbarschaftlicher sowie, wie der Name schon preisgibt, sozialer Gemeinschaften gelegt.
Sozialbau: Wien fördert gemeinnützigen Wohnbau ab 2019
Mit Anfang dieses Jahres wurde in Wien eine neue Kategorie in der Flächenwidmung für Grundstücke eingeführt. Der Stadt Wien sollte demnach eine neue Widmungskategorie in Bezug auf die Umwidmung von Grünland zu Bauland zur Verfügung stehen. Diese trägt nun den Namen „Geförderter Wohnbau“ und ist mit Start dieses Jahres gültig. Das bedeutet, dass ab dem 1. Jänner 2019 auf Flächen mit der Widmung "Geförderter Wohnbau" nur noch mehrheitlich geförderte Wohnungen errichtet werden dürfen. Damit sollen wieder mehr geeignete Grundstücke für den geförderten Wohnbau zur Verfügung gestellt und die Wohnbauoffensive der Stadt Wien unterstützt werden. Für Bauträger gelten dort dann, wie schon bereits im geförderten Wiener Wohnbau, üblichen Grenzen von 4,87 Euro pro Quadratmeter Wohnnutzfläche bei der Nettomiete. Der förderbare Grundstückspreis liegt dann bei 188 Euro pro Quadratmeter oberirdischer Bruttogrundfläche. Sozialbau-Generaldirektor Josef Ostermayer ist bereits überzeugt, dass mit der 2/3-Quote geförderten Wohnbaus bei Neuwidmungen ein wichtiger Impuls für den geförderten Wohnbau in Wien gesetzt wird. Im Unterschied zu anderen EU-Städten hat die Stadt Wien damit rasch auf die Herausforderung steigender Grundstückspreise reagiert.
Hohe Nachfrage bei der Sozialbau AG
Die hohe Nachfrage an gemeinnützigen Wohnungen bei der Sozialbau AG nimmt auch weiterhin nicht ab. Jährlich werden hier 2.000 Wohnungswechsel organisiert und 500 neu gebaute Wohnungen vergeben. 2018 wurde mit rund 2.200 in Errichtung befindlichen Wohnungen ihre höchste Bauleistung überhaupt geknackt. Diese hohe Nachfrage lässt sich unter anderem auch auf die Qualität der Neubau-Projekte zurückführen, denn seit über 15 Jahren wurden hier keine Wohnungen mehr ohne Freiflächen wie etwa Balkone, Loggien oder Terrassen errichtet. Dies erklärt auch den großen Andrang. Mit über 51.000 Wohnungen und einem Anteil von 7,5 Prozent am gesamten Wiener Wohnungsmarkt ist die Sozialbau AG der größte gemeinnützige Bauträger in ganz Österreich. Insgesamt machen die Wohnungen der Gemeinnützigen in Wien einen Anteil von 26 Prozent des gesamten Mietwohnungsbestandes aus. Auch Genossenschaftswohnungen bietet die Sozialbau AG an.